It was not witches who burned.
It was women.
-Fia Forsström
Mit dem Hexenhammer (Malleus maleficarum) legte Heinrich Kramer einen der Grundsteine zur Legitimierung und Befeuerung der Hexenverfolgungen in Deutschland zur frühen Neuzeit. In unserem interdisziplinären Projekt setzen wir uns mit diesem finsteren Kapitel unserer Geschichte auseinander. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden in Europa tausende Menschen als Hexen oder Zauberer verurteilt und hingerichtet. Die Hexenverfolgungen haben in Mitteleuropa vor allem weiblich gelesene Menschen getroffen. Hexen sind heute im Fantasy-Genre oft Held*innen, Magie ist eher positiv besetzt. Trotzdem gibt es noch das märchenhafte Bild der bösen Fee/Hexe, die mit Intrigen die Macht an sich reißt. Wie kann mit solchen Frauenbildern aufgeräumt werden?
Wir sind ein interdisziplinäres Kollektiv und möchten durch Bewegung, Theater, Poesie, Musik, sowie mit interaktiven Elementen eine sinnlich erfahrbare Verbindung der vergangenen Ereignisse mit unserer Gegenwart herstellen. Wir stellen uns und dem Publikum die Frage, was Magie für uns bedeutet, wie Schuldzuweisungen zustande kommen und welche Gefühle ausgelöst werden, wenn wir uns an die Hexenverfolgungen erinnern. Das ein oder andere sarkastische Augenzwinkern bleibt dabei nicht aus…
Schauspiel, Tanz und Dramaturgie: Nele Eilbrecht, Freya-Maria Müller
Musik: Anna-Katharina Hahne, Gretha Hahne, Manuela Munier
21.05.2022 // Hexenbürgermeisterhaus Lemgo